Brot und Spiele


„Brot und Spiele“ – Drei Kurzopern (Uraufführungen) in Kooperation mit dem Festival A.DEvantgarde


Verena Marisa Schmidt: Der Volksentscheid am Nockerlberg
Stefan Johannes Hanke / Michaela Hanke: all in
Manuela Kerer: tickende polli


Premiere: 20. Juni 2009
Reaktorhalle München


Musikalische Leitung: Ulrich Nicolai
Inszenierung: Antje Schupp
Bühne und Kostüme: Felicia Schick, Lilith Cremer
Dramaturgie: Martin Petschan


Mit
Brigitte Bayer, Giulio Alvise Caselli, Marco Cilic, Brent Damkier, Monika Lichtenegger, Samuel Jaime Santana, Josef Zwink


Instrumentalisten der Hochschule für Musik und Theater München


„Brot und Spiele" – mit dieser Strategie hielten die Feldherren im antiken Rom ihr Volk bei Laune. Materieller Wohlstand und gute Unterhaltung sicherten ihnen die Sympathie der Untergebenen. Daran hat sich bis heute wenig geändert. Gerade in der Demokratie besteht zwischen Politikern und Bürgern ein gegenseitiges Machtverhältnis: Nur wer das Volk bedient, kann es beherrschen. Und weil sowohl Herrscher als auch Beherrschte dabei mitspielen, trifft die im Motto „Brot und Spiele" versteckte Kritik beide Seiten: die Herrschenden, weil sie mit öffentlichkeitswirksamer Großzügigkeit von wirklichen Problemen ablenken, und die Beherrschten, weil sie es nicht anders wollen.
Und ist nicht die Politik selbst ein Spiel, bei dem es Gewinner und Verlierer gibt – und nicht zuletzt die Bürger als Zuschauer, die unterhalten werden wollen? „Spielend" lautet das Motto des 10. A*DEvantgarde-Festivals, das von 14. Juni bis 1. Juli zahlreiche Konzerte mit Neuer Musik und vielen Uraufführungen präsentiert. Erstmals schrieb das Festival einen Opernwettbewerb für junge Komponisten aus. Die Sieger – Michaela und Stefan Johannes Hanke, Verena Marisa Schmidt und Manuela Kerer – stellen in drei Kurzopern ihre Sicht auf das Thema „Brot und Spiele" dar. Die Uraufführung in der Inszenierung von Antje Schupp findet als Koproduktion mit der Bayerischen Theaterakademie August Everding statt.


Pressestimmen



„Polit-Wahnsinn. Brot und Spiele beim ADEvantgard-Festival“ (Tobias Hell) im Münchner Merkur, 22.6.2009
„...Die kurzweiligste der drei Episoden gelang ohne Zweifel Manuela Kerer mit ihrer absurden Parlamentssitzung „tickende polli“. Eine weitgehend sinnfreie Aneinanderreihung von Schlagwörtern, die jedoch sowohl von der Komponistin als auch von Regisseurin Antje Schupp äußerst abwechslungsreich verpackt wurde.“


(alle Fotos: Regine Heiland)