Der große Marsch

von Wolfram Lotz
Schweizer Erstaufführung


Premiere am 7. Oktober 2011 um 20.15 Uhr am Theater Basel


Eingeladen zum HEIDELBERGER STÜCKEMARKT 2012 sowie dort nominiert für die Beste Nachinszenierung



zur nachtkritik



Foto: © Simon Hallström



Eine übermütige Theatershow: Prominente Gäste aus Politik und Wirtschaft marschieren in der Manege auf, etwa Bankdirektor Josef Ackermann. Das Theater soll und will politisch sein, gesellschaftsrelevant, kritisch. So postuliert es Autor Wolfram Lotz, der selbst auftritt, so postuliert es die Figur des Regisseurs, der Schauspielerin, so postuliert es Hamlet. Auch sozial Deklassierte sind hier höflich auf die Bühne gebeten und heroische Rebellen defilieren vorbei: Prometheus, Bakunin u.v.m. Sie alle marschieren gegen die Grenzen unserer Wirklichkeit, für das Theater des Unmöglichen und schliesslich für Unsterblichkeit. Das Theater wird als utopischer Raum für die Kunst zurückerobert.

Vier Schauspieler bestreiten dafür fast 100 Rollen und die junge Regisseurin Antje Schupp jongliert mit allen Mitteln, die der Kleinen Bühne zur Verfügung stehen. Wolfram Lotz bekam für seine große Satire 2010 den Publikumspreis des Stückemarktes des Berliner Theatertreffens, 2011 den Kleist-Förderpreis für junge Dramatiker. Aktuell ist er Nachwuchsautor des Jahres 2011 der Zeitschrift «Theater Heute».

Regie: Antje Schupp
Bühne: Marion Menziger
Kostüme: Claudia Irro
Dramaturgie: Martina Grohmann

Mit: Nicole Coulibaly, Mira Kandathil, Nils Amadeus Lange, Lorenz Nufer





Pressestimmen



„Sprint durch die Kulturgeschichte“

von Philipp Ramer in der Neuen Züricher Zeitung vom 10. Oktober 2011


„(...) Wie führt man ein Schauspiel auf, das sich selbst dezidiert als «unmögliches Theater» versteht? Solche Fragen wirft Wolfram Lotz' unkonventionelles Erstlingsstück «Der grosse Marsch» auf. Die junge Regisseurin Antje Schupp erfindet am Theater Basel ebenso überraschende wie überzeugende Antworten darauf. (...) Mit unbändiger Spielfreude wirbelt, stöckelt und schlenkert das Basler Quartett über die raffiniert variable Bühne (Marion Menziger) (...) Und erstaunlich, wie Antje Schupp für das Gros der unmöglichen Regieanweisungen spielbare Formen findet – einmal mit schlichten Mitteln, einmal mit viel Effekt, immer mit reichlich Humor. (...) “


zur ausführlichen Kritik in der NZZ


„Das Vorbeigehen muss aufhören“

von Stephan Reuter in der Basler Zeitung vom 10. Oktober 2011


„Das Theater und die Welt sind im Grunde ein und dasselbe. Sie sind Punkte auf einem Luftballon in der Hand einer quietschfrechen Göre. Ballon platzt, Mädchen kreischt – das ist dann ein Weltuntergang. Mit dieser Szene beginnt (...) der „Grosse Marsch“ von Wolfram Lotz (...). Das ist bemerkenswert frisch. Nicht nur, weil der 30jährige (...) Autor eine Menge Talent hat. Sondern auch, weil das Darstellerquartett so herrlich unbelastet auftritt. Und weil die Regisseurin mit einem Text Ballon spielt, der eine Inszenierung auch erdrücken könnte. (...)


Fotos © Simon Hallström