Die mutige Mehrheit

Ein Projekt von Antje Schupp



Ich freue mich sehr über die Verleihung des Jakob-Michael-Reinhold-Lenz Preises der Stadt Jena! Die damit verbundene Produktion "Die mutige Mehrheit" wird im Rahmen des bundesweiten, dezentralen Festivals zum NSU-Komplex, "Kein Schlussstrich", am 21. Oktober 2021 Premiere haben





©privat

Die mutige Mehrheit

In einen Land, das die Verbrechen des NSU-Komplex nie lückenlos aufgeklärt hat, in dem das Morden weitergeht und rechte Positionen als Meinung der Mitte der Gesellschaft verkauft werden, spielt die sogenannte „schweigende Mehrheit“ eine wichtige Rolle in der Legitimation dieser Strukturen. Damit meint man gerne andere, aber prinzipiell sind das Sie und ich. Es stellt sich also die einfache Frage: schweigen wir tatsächlich? Welche Rolle spielen wir in dieser Geschichte? Und was wäre, wenn Mut Schweigen ersetzt?

Diese Transformation wird künstlerisch in drei Schritten vollzogen und jeweils unterschiedlich erfahren: 1) individuell 2) in Gruppen 3) als deutschlandweite Aktion. Jeder Teil funktioniert unabhängig voneinander, schön wäre ein Besuch bei allen drei.

1 "(Un)Sichtbare Spuren" (Premiere 21. Oktober 2021)

Die Spuren des NSU sieht man schwer. Trotzdem sind sie da. Sie finden Sie an Gebäuden, in der Tram oder im Kopf Ihres Gegenübers. In diesem Teil des Projekts sind Sie alleine unterwegs. Sie lauschen einer Mischung aus Erzählung und Interviews, während Sie sich durch die Stadt bewegen und entscheiden können, ob Sie lieber Spuren hinterlassen oder (un)sichtbare Spuren suchen.



Konzeption + Text + Umsetzung: Antje Schupp
Musik, Sounddesign: Martin Gantenbein
Sprecher*innen: Leon Pfannenmüller (Station 4, Interview mit Streetworker), Antje Schupp
Memorial: Christoph Rufer
Studioaufnahmen: Lucas Eberhardt
App-Gestaltung und Programmierung: Ilja Mirsky, Julius Gervelmeyer
Kooperateur: Jena Kultur
Mit Unterstützung des Thüringer Archivs für Zeitgeschichte Matthias Domaschk


Hier geht's zum Audiovisuellen Walk (Un)Sichtbare Spuren


2 "Deutschkunde 2021" (30. und 31. Oktober 2021)

"Deutschkunde 2021" ist Pflichtfach der Zukunft und freiwilliges Nachsitzen in Sachen Landeskunde. Sie sind dazu eingeladen sich einzubringen, zuzuhören und zu lernen. Aber Obacht: unsere Expert*innen stellen womöglich Ihre Perspektive auf den Kopf. Das ist nichts für zart Besaitete, dafür müssen Sie mutig sein. Macht aber Spaß. Der Stoff dieses performativen und interaktiven Unterrichts ist eine Neubelegung dessen, wer oder was "deutsch" ist, ob es diese Frage braucht und falls ja, wer die Inhalte bestimmt. Wer spricht, wer hört zu?


mit: Mark Terkessidis, Max Czollek, Mely Kiyak, NSU-Komplex-Auflösen-Jena, Konrad Erben, Gamze und Elif Kubasik, Raquel Dukpa und Arpana Berndt, Serkan Ünsal und Sophie Groß, Sigal Zouk, Initiative 19. Februar, Ülkü Süngün


Konzept, Text, Regie: Antje Schupp
Kuration "Deutschkunde 2021": Necati Öziri und Antje Schupp
Ausstattung: Christoph Rufer


Programm "Deutschkunde 2021"



3 "Die mutige Mehrheit" (Premiere 30. Oktober 2021) Der letzte Teil ist ein analog-digitales Kettenbriefprojekt, das unterschiedliche Stimmen dazu einfängt, wie wir unsere Zukunft einer mutigen Mehrheit gestalten wollen. Hier müssen Sie Farbe bekennen und können sich gegenseitig inspirieren.



Alle Fotos Deutschkunde 2021 ©Tina Peissker

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 Workshop mit R.Dukpa, A.Berndt     
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 Publikum Deutschkunde 2021     
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 Gespräch mit Gamze & Elif Kubasik     
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 Publikum Deutschkunde 2021     
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 Gamze und Elif Kubasik, M. Yilmaz     
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 NSU-Komplex-Auflösen-Jena     
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 Konrad Erben     
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 Mark Terekessidis     
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 Publikum Deutschkunde 2021     
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 NSU-Komplex-Auflösen-Jena     
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 Deutschkunde 2021     
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 Max Czollek     
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 Max Czollek